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1250. Jahre Eppelheim

Beiträge zu Themen der Eppelheimer Ortsgeschichte

Ausbau der Eppelheimer Abwassergrube im Rahmen der „Notstandsarbeiten“ 1931/32 (aus: Geschichte entdecken – Eppelheim).

Von Oktober bis zum Jahresende 2020 wurden wöchentlich in den Eppelheimer Nachrichten Beiträge zu einzelnen Themen der Eppelheimer Ortsgeschichte präsentiert. Sie sollen ein kleiner Ersatz der ausgefallenen Jubiläumsfeierlichkeiten sein und zugleich einen Vorgeschmack auf das in einigen Monaten erscheinende Buch zur Geschichte Eppelheims geben.

Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen zu diesen Beitägen, finden Sie nun alle nachstehend in digitaler Form hier

Fundstücke belegen 7000 Jahre Siedlungsgeschichte

Ausstellung historischer Funde in der Stadtbibliothek / Archäologin Jessica Wiedmaier bestückte Vitrinen mit Funden von der Steinzeit bis zur Neuzeit

Dr. Jessica Wiedmaier (li.) und Bürgermeisterin Patricia Rebmann vor einem neuzeitlichen Kellerschatz, einer Kohlenwaage von Jürgen Kerber aus Eppelheim (Foto: Geschwill Presseservice)

(sg) „Es ist bei weitem nicht alles ausgestellt, was je in Eppelheimer Erde gefunden wurde, aber aufgrund von Corona waren Leihgaben aus Privatbesitz oder Museen auch nur schwer zu bekommen“, verdeutlicht Jessica Wiedmaier bei der Eröffnung der Ausstellung historischer Funde in der Stadtbibliothek. Die Eppelheimerin ist promovierte Archäologin. Dass sie im Rahmen des Jubiläums „1250 Jahre Eppelheim“ aufgrund ihres Berufes einen spannenden Beitrag über die Siedlungsgeschichte zusammenstellen konnte, freute nicht nur sie, sondern auch Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Mit Blumen und Präsentkorb dankte das Stadtoberhaupt der Eppelheimer Archäologin für die viele Arbeit, die sie sich zur Dokumentation der Eppelheimer Siedlungsgeschichte gemacht hat und für die federführende Organisation der Ausstellung. Wiedmaier, die auch Mitglied des Jubiläumskomitees ist, hatte nicht nur die Idee zu dieser Ausstellung, sondern hat die Umsetzung auch federführend in die Hand genommen. „Es ist schön für eine Gemeinschaft, wenn Bürger sich zur Gestaltung des Jubiläums mit Ideen einbringen und zugleich noch die Stadt mit helfender Hand unterstützen.“

Die Ausstellung in der Stadtbibliothek hält viel Interessantes bereit. Auf dem Weg zur Kinderecke wurde als Blickfang in einer Vitrine ein Mammutstoßzahn eines Jungtiers platziert. Diese Tierrasse ist etwa vor 10 000 Jahren ausgestorben, informiert die Archäologin. Gefunden wurde der Zahn im Eppelheimer Süden in sechs Metern Tiefe in der Kiesgrube Zwirn. „Es ist nicht der einzige Stoßzahn, der auf Eppelheimer Gemarkung gefunden wurde“, wusste Jessica Wiedmaier. Ein zweiter Zahn, der im Museum in Ladenburg ausgestellt ist, sei in einer Sandgrube im Bereich des ehemaligen Eppelheimer Bahnhofs ausgegraben worden. Leider seien viele Fossilien, die in Eppelheimer Erde ausgegraben wurden, in Privatbesitz, bedauerte die Archäologin.

Nichtsdestotrotz ist es ihr gelungen, eine interessante Ausstellung zusammenzustellen. Steinzeitliche Funde, die bei Bauarbeiten im Konrad-Adenauer-Ring gefunden wurden, sind ebenso zu besichtigen wie Fundstücke aus der Bronze-, Eisen-, Römer- und Merowinger-Zeit. Dazu gehören Grabfunde, wie eine Doppelrandnadel aus einem Hügelgrab in Eppelheim und römerzeitliche Keramikfragmente, die einst in der Grenzhöfer Straße entdeckt wurden. Unter dem Schulhof der heutigen Theodor-Heuss-Grundschule befindet sich ein großer Merowinger-Friedhof, informierte Jessica Wiedmaier. Die Merowinger lebten etwa von 500 bis 700 nach Christus auf Eppelheimer Gebiet. Fundstücke aus dieser Zeit, wie beispielsweise ein Ober- und Unterkiefer einer jungen Frau, sowie ein Keramiktopf, Schmuck und Lanzenspitzen, können in Augenschein genommen werden. „Frauen“, so berichtete die Archäologin, „haben früher Haushaltssachen als Beigaben mit ins Grab gelegt bekommen, Männer ihre Waffen.“ Das Mittelalter, die frühere Neuzeit und das Leben in Eppelheim im vergangenen Jahrhundert sind auch mit ein paar Ausstellungsstücken dokumentiert.

„Wir können mit den Funden auf Eppelheimer Gemarkung die verschiedenen Epochen und die gesamte menschliche Geschichte nachweisen“, freut sich die Archäologin. Die Fundstücke, die auf der heutigen Eppelheimer Gemarkung gefunden wurden, sind auch Beleg für 7000 Jahre Siedlungsgeschichte.

Jessica Wiedmaier, die diese Ausstellung historischer Fundstücke federführend zusammengetragen und mit Informationen versehen hat, studierte in den USA mit Bachelor-Abschluss Anthropologie, Archäologie und „Geographische Informationssysteme“. Zurück in Deutschland machte sie ihren Master an der Uni in Heidelberg in „Klassischer Archäologie“ und promovierte dann in „Provinzialrömischer Archäologie“. Das berufliche Interesse der 33-Jährigen, die verheiratet und Mutter einer Tochter ist, gilt vornehmlich Menschen, die in dieser Zeit in den Provinzen im Bereich Südwestdeutschland gelebt haben. Jessica Wiedmaier ist auch Mitautorin des Buches zur Eppelheimer Geschichte, das im kommenden Jahr herauskommen soll.

Die Ausstellung historischer Funde, die das Alltagsleben der Menschen vor mehreren Tausend Jahren dokumentiert, kann bis Ende Dezember zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek besucht werden. Das Bibliotheksteam hat passend zur Ausstellung einen Medientisch mit Büchern zur Geschichte Eppelheims und zur Besiedlung der Region zusammengestellt.

Fotos der Ausstellungseröffnung (von Geschwill Presseservice):

  • Fibel (Schmuckspange) gefunden in Eppelheim
  • Ober- und Unterkiefer einer jungen Frau aus der Zeit der Merowinger etwa von 500 bis 700 nach Christus. Diese Leihgabe stammt aus dem Kurpfälzisches Museum Heidelberg
  • Knickwandtopf mit Rollädchenverzierung, ca. 500-751 n. Chr. Gefunden in der heutigen Schillerstraße 1926
  • Mammutstoßzahn eines Jungtiers. Gefunden wurde der Zahn im Eppelheimer Süden in sechs Metern Tiefe in der ehm. Kiesgrube Zwirn.
  • Auf Tafeln findet man auf den viele Informationen zur Geschichte und den Fundstücken.

Jubiläumsartikel werden noch ein Jahr länger angeboten

Stadt hat Produktpalette zum Jubiläum „1250 Jahre Eppelheim“ erweitert / Artikel auf dem Wochenmarkt und an der Rathauspforte erhältlich

Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Patrick Röschmann vom städtischen Kulturamt mit den Jubiläumsartikeln (Foto: Geschwill Presseservice)

(sg) Die Stadt hat die Produktpalette ihrer Jubiläumsartikel erweitert. Rund 20 verschiedene Artikel mit dem markanten Wasserturm und dem Jubiläumsaufdruck „1250 Jahre Eppelheim“ sind nun vorrätig und können gekauft werden. Zuerst hatte man Anfang des Jahres verschiedene „Jubiläumsklassiker“ mit Jubiläumslogo-Aufdruck für den Verkauf produzieren lassen: Regenschirme im Handtaschenformat, Kugelschreiber, Notizblocks, Flaschenöffner, Fächer, sowie Glastrinkhalme mit Motivgravur und Einkaufstaschen aus Baumwolle.

Jetzt wurde die Produktpalette erweitert: Es gibt Jubiläumssekt in einer Geschenkverpackung mit entsprechend gestalteten Motiv-Sektgläsern, Thermo-Kaffeebecher und Kaffeetassen, Grillschürzen, Power-Banks, abwaschbare Umhängetaschen, kleine „Stallhäschen“ aus Stoff, Schutzmasken mit Jubiläumslogo, Rundschals, die ebenfalls als Mund-Nasen-Bedeckung verwendet werden können, Trinkgläser, Bierkrüge und einige nützliche Dinge mehr. „Unsere Jubiläumsbierkrüge liefen in der Zeit, wo normalerweise unsere Eppler Kerwe gewesen wäre, besonders gut“, freute sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann, die zusammen mit Patrick Röschmann vom Kulturamt im Rathaus die Jubiläumsartikel vorstellte.

Die Plankstadter Welde-Brauerei hat zudem ein Jubiläumsbier abgefüllt und dieses mit dem Etikett „1250 Jahre Eppelheim“ versehen, das - solange Vorrat reicht - in verschiedenen Eppelheimer Einkaufsmärkten erworben werden kann. Und bei Juwelier Bowe gibt es eine Sonderedition von Armbanduhren für Damen und Herren zum Jubiläum.

Die Idee, im Jubiläumsjahr Produkte mit Jubiläumslogo anzubieten, kam aus den Reihen des Festkomitees, das eigens zur Planung der Jubiläumsfeierlichkeiten gegründet wurde. Die Produktauswahl wurde dann vom Kulturamt der Stadt übernommen. Praktisch, nützlich und zum Verschenken geeignet, sollten die Jubiläumsartikel sein, stellte Patricia Rebmann hervor. Weil in diesem Jahr nun die meisten Festlichkeiten zum Jubiläum „1250 Jahre Eppelheim“ von der Corona-Pandemie in erheblichem Maße betroffen waren, musste die Stadt viele der geplanten Veranstaltungen coronabedingt auf 2021 verschieben. Das wirkt sich nun auf den Verkaufszeitraum der Jubiläumsprodukte aus: „Die Artikel mit Jubiläumslogo wird es auf jeden Fall auch noch im kommenden Jahr geben, damit sich jeder eindecken kann“, betonte die Bürgermeisterin. Die verschiedenen Werbeartikel sollen aber auch darüber hinaus im Angebot bleiben. „Allerdings“, so informierte Rebmann, „werden wir nach und nach den Aufdruck ändern und das Jubiläumslogo durch unser Stadtwappen ersetzen.“

Der moderate Verkaufspreis der Produkte soll beibehalten werden. „Es ist nicht das Ziel der Stadt, mit dem Verkauf der Eppelheim-Artikel einen Gewinn zu generieren“, meinte Rebmann. Vielmehr möchte man Eppelheim mit den Produkten ein „Branding“, eine Identifikation, geben. Die verschiedenen Jubiläumsprodukte sind in den Vitrinen im Eingangsbereich des Rathauses ausgestellt. Erhältlich sind sie zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung an der Rathauspforte und mittwochsnachmittags auf dem Eppelheimer Wochenmarkt. Dort übernimmt das Team vom Jugendtreff „Altes Wasserwerk“ den Verkauf.

Das Heute für die Generationen von Morgen dokumentiert

„1250 Jahre Eppelheim“: Am „Tag der Deutschen Einheit“ wurde im Stadtpark eine Zeitkapsel versenkt / Sandsteinfindling und Stele kennzeichnen die Stelle / Bevölkerung war live dabei

Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Stadtprinzessinnen Marine Schmitt und Lana Henschel. Im Hintergrund der Bagger für das Aufheben des Steines. Bild: Geschwill Presseservice

(sg) Egal wer in 50 Jahren am 3. Oktober 2070 die Zeitkapsel im Stadtpark ausgräbt und öffnet: Die luftdicht verschlossene Metallbox hält einiges zum Auspacken und Lesen bereit. Dafür haben Stadtverwaltung und Bürgerschaft mustergültig gesorgt. Eppelheim schrieb am Samstagvormittag  selbst ein Stück Geschichte und versenkte für die Nachwelt anlässlich des Jubiläums „1250 Jahre Eppelheim“ am 30. Jahrestag der „Deutschen Einheit“ im Stadtpark im Beisein des Jubiläumskomitees, der beiden Stadtprinzessinnen Marina Schmitt und Lana Henschel und der Bürgerschaft eine mit verschiedenen Dokumenten gefüllte Zeitkapsel.

Die 30 Zentimeter hohe Metallbox im A3-Format wurde vor den Augen aller Anwesenden mit Briefen, Grußworten, Wünschen, Jubiläumsprodukten und aktuellen Tageszeitungen befüllt, luftdicht verschlossen und von den Schülerinnen Lynn, Luna und Maxima mit Jubiläumsaufklebern „versiegelt“. Die Nachwelt soll anhand der Dokumente und Beigaben etwas über die Menschen, die im Jahr 2020 hier gelebt haben, erfahren, fasste es Bürgermeisterin Patricia Rebmann in ihrer Ansprache zusammen. Das Heute wurde für die Generationen von Morgen dokumentiert.

Christoph Horsch vom Kulturamt und Nico Matthes vom Bauhof der Stadt deponierten die verschlossene Zeitkapsel im ausgehobenen Erdloch. Die beiden Stadtprinzessinnen griffen zusammen mit den Schülerinnen Lynn, Luna, Maxima, Viviane und Maya zum Spaten und bedeckten die Metallschatulle mit Eppelheimer Erde. Und wer weiß? Vielleicht sind in 50 Jahren beim Jubiläum „1300 Jahre Eppelheim“ genau diese sieben Eppelheimerinnen live dabei, wenn die Zeitkapsel wieder ausgegraben wird. Bürgermeisterin Patricia Rebmann gelang es mit ihrem Team vom Kulturamt diesen besonderen Termin im Jubiläumsjahr der Stadt trotz aller Corona-Vorgaben feierlich zu gestalten. Das wussten sogar die Regenwolken zu würdigen und verkniffen sich die Regentropfen bis alle ihr Sektglas auf „1250 Jahre Eppelheim“ erhoben und ausgetrunken hatten.

Nico Matthes hatte noch eine wichtige Arbeit zu erledigen: Er platzierte zentimetergenau mit dem Greifarm eines Baggers einen etwa 300 Kilogramm schweren Sandsteinfindling auf dem Zeitkapselgrab. Dafür gabs Applaus. Mit seinem Kollegen Mehmet Devrim montierte er noch das fehlende Zaunteil am Zeitkapselbeet, das von den städtischen Gärtnern noch entsprechend insektenfreundlich angelegt wird.

Eine Stele mit Informationen kennzeichnet im Stadtpark die Stelle, wo die Zeitkapsel vergraben wurde. Auf ihr ist auch der Wunsch notiert, dass die Zeitkapsel am Freitag, dem dritten Tag des Monats Oktober des Jahres 2070, geöffnet werden soll, damit die Wünsche und Grußbotschaften der Eppelheimer Bürgerinnen und Bürger im Jahr der „1300 Jahr Feier“ als geschichtliche Dokumente die Nachwelt erfreuen sollen. </justify><justify>Zur Aufwertung des Platzes hatte die Stadt auch einen neuen Baum gepflanzt. Der Blauglockenbaum wurde als schöner und schnellwachsender Zierbaum mit positiver Wirkung auf Umwelt, Klima und Insekten beschrieben. Er soll kommende Generationen erfreuen und in 50 Jahren im Stadtpark hoffentlich zu einem stattlichen Schattenspender herangewachsen sein.

Zeitkapsel beinhaltet Grüße und Wünsche an „Die Menschen der Zukunft“ 

Die Stadtverwaltung hatte die Bürgerschaft gebeten, anlässlich des Jubiläums „1250 Jahre Eppelheim“ Beiträge für die Zeitkapsel zu kreieren. „Viele schöne Gedanken zu unserer Stadt konnten dadurch gesammelt werden“, freute sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Verschiedene Einsendungen hatte sie herausgepickt und wollte sie den Bürgerinnen und Bürgern, die der Versenkung der Zeitkapsel im Stadtpark beiwohnten, nicht vorenthalten. Dazu gehörten beispielsweise die Argumente der Klasse 4a der Theodor-Heuss-Grundschule, die mittels Sprechblasen kundtaten, warum Eppelheim eine coole Stadt ist. Die Kinder schwärmten vom Hallenbad, den Spielplätzen und dem Stadtpark und natürlich vom schönen Wasserturm, dem Wahrzeichen der Stadt.

Die Klasse 8c des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums hatte ihre Gedanken für „Die Menschen der Zukunft“ auf Papier notiert. Die Schüler wünschten sich, dass die Menschen im Jahr 2070 Artensterben und Gletscherschmelze verhindern konnten und Krebs, Aids, Alzheimer, Demenz und Corona heilen können. Vorgelesen wurde auch ein Gedicht, welches die Eltern des vierjährigen Oscar Weich eingereicht haben, der an einem 3. Oktober geboren wurde. Darin heißt es: „Heut‘ vergräbt Eppelheim, mein Heimatort, eine Zeitkapsel mit Bild und Wort, um in vielen Jahren auszugraben, was es 2020 gab zu sagen.“

Die Grüße von Vereinssprecher Thomas Hübler, der Freiwilligen Feuerwehr, der beiden Stadtprinzessinnen sowie ein Beitrag der Kinder der „Villa Kunterbunt“ und der Schulen kamen in die Schatulle, ebenso wie die Vorworte zum „Eppelheimer Backbuch“, das in ehrenamtlicher Arbeit im Jubiläumsjahr erstellt wurde und voraussichtlich im November in den Verkauf gehen soll. Eine Kaufpreissammlung, ein Foto des aktuellen Gemeinderates, verschiedene Jubiläumsprodukte, darunter auch eine Mund-Nasen-Schutzmaske mit Jubiläumslogo, sowie verschiedene aktuelle Zeitungen wurden in der Zeitkapsel deponiert.

Bürgermeisterin Patricia Rebmann hat einen Brief verfasst, der mit den Worten „Liebe Bürgermeisterin oder lieber Bürgermeister im Jahr 2070“ beginnt. Ob derjenige, der in 50 Jahren die Geschicke Eppelheims lenkt, heute schon geboren ist oder erst in den nächsten Jahren das Licht der Welt erblicken wird, wisse man jetzt noch nicht, betonte sie. Aber derjenige sollte wissen, dass die Corona-Pandemie im Jahr 2020 dazu führte, dass die geplanten Jubiläumsfeierlichkeiten um ein Jahr verschoben werden müssen. Rebmann informierte auch, dass die Stadt aktuell 15 917 Einwohner zählt, Bus und Straßenbahn durch die Stadt fahren, das Radfahren immer stärker in den Fokus rückt, aber Eppelheim immer noch zu viel motorisierten Individualverkehr hat. Sie war neugierig, welche Probleme die Stadt im Jahr 2070 beschäftigen werden. „Was man aber mit großer Sicherheit sagen kann: Eppelheim wird auch dann für viele Heimat sein und eine liebenswerte Stadt mit Menschen, die sich füreinander interessieren. Unsere Liebe zu Eppelheim, die packen wir heute, am 3. Oktober 2020, mit in die Zeitkapsel hinein“, betonte die Bürgermeisterin.

Bilder zur Veranstaltung

Bilder: Geschwill Presseservice

  • Die noch unverschlossene Zeitkapsel
  • Teamleiter Kultur Christoph Horsch mit dem Inhalt der Zeitkapsel
  • Einiger Bürgerinnen und Bürger waren bei dieser Veranstaltung vor Ort

Nächste Veranstaltung:

Zeitkapsel 1250 Jahre Eppelheim

Im Rahmen der 1250-Jahrfeier Eppelheims möchte Bürgermeisterin Patricia Rebmann gemeinsam mit dem Jubiläumskomitee der Nachwelt und vor allem den Menschen, welche die 1300-Jahrfeier organisieren werden, eine Momentaufnahme unserer Gegenwart hinterlassen.

Hierzu soll am 03. Oktober 2020 im Stadtpark eine Zeitkapsel vergraben werden, die unter anderem eine aktuelle Ausgabe der regionalen Zeitungen, eine Kaufpreissammlung, eine Grußbotschaft der Bürgermeisterin und natürlich auch Botschaften aus der Bevölkerung enthalten soll.
Gerne möchten wir Sie einladen, Teil dieser Idee zu werden und uns ein Schriftstück einzusenden, das mit in der Zeitkapsel vergraben und somit für die Nachwelt archiviert wird. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, sprechen Sie die Menschen der Zukunft in einem Brief direkt an, dokumentieren Sie das aktuelle Zeitgeschehen oder erstellen Sie eine Bildercollage.

Damit sich möglichst viele große und kleine, junge und alte Eppelheimer an diesem Projekt beteiligen können und die Kapsel insgesamt nicht zu groß wird, muss sich ein einzelner Beitrag auf eine DIN A4 Seite aus 80g/m2 Papier beschränken.

Bitte senden Sie Ihren Beitrag bis zum 30. September 2020 an: Stadt Eppelheim, Stichwort Zeitkapsel, Schulstraße 2, 69214 Eppelheim.

Beachten Sie bitte: Die Beiträge werden erst nach Prüfung und Freigabe durch die Stadt Eppelheim der Zeitkapsel beigelegt.
Sollten Sie Fragen haben, stehen Ihnen die Mitarbeiter des Kulturamt gerne per Mail unter kulturamt@eppelheim.de zur Verfügung.    

Eppelheimer Kellerschätze für archäologische Ausstellung gesucht!

Alte Postkarte aus Eppelheim (Quelle: Stadtarchiv Eppelheim)

Die Stadt Eppelheim sucht weitere Exponate für die im Oktober stattfindende archäologische Ausstellung zur Stadtgeschichte Eppelheims. Neben klassischen archäologischen Fundstücken soll die Ausstellung auch modernere Zeitabschnitte, wie Gegenstände aus dem bäuerlichen Alltags oder aus einer bestimmten Epoche (30er, 40er, 50er Jahre…) Eppelheims zeigen. Bevorzugt sind Fundstücke mit bekannter Herkunft und mit einer Verbindung zu Eppelheim, aber auch „Andenken an die alte Heimat“ (Einwanderer/Vertriebene).

Liebe Kinder, auch ihr seid gefragt! Für die Vitrine „Archäologie der Zukunft“ suchen wir Gegenstände der heutigen Zeit, die vielleicht für einen Archäologen der Zukunft spannend sein könnten. Oder vielleicht habt ihr auch irgendetwas „ganz Altes“, das ihr ausstellen möchtet?

Aufgrund der aktuellen Situation können keine Fundstücke unangemeldet im Rathaus entgegengenommen werden. Sollten Sie also ein Objekt haben, das Sie ausgestellt haben möchten, dann schreiben Sie bitte eine Mail an kulturamt@eppelheim.de. Wenn möglich fügen Sie auch ein Foto und eine kurze Hintergrundgeschichte über das Objekt bei. Sie erhalten  dann umgehend einen Termin zur Abgabe. Alle Objekte werden nach Ende der Ausstellung ihrem Besitzer zurückgegeben.

Eppelheims Geschichte im Galopp

Jubiläumslogo von Eppelheim

Im Jahre 770 wurde Eppelheim im Codex des Klosters Lorsch in Verbindung mit einer Schenkung erstmals urkundlich (als "Ebbelenheim") erwähnt. Im Pfälzer Erbfolgekrieg wurde Eppelheim im Jahr 1689, wie so viele Dörfer in der Umgebung und wie das Heidelberger Schloss, völlig zerstört. 1773 fand sich das Bauerndorf, das um diese Zeit wieder etwa 400 Einwohner zählte, auf einer "Neuen Karte der Pfalz" des kurpfälzischen Hofastronomen Christian Mayer. Die von Napoleon geschaffenen neuen Landesgrenzen sorgten dafür, das Eppelheim ab Ende des 18. Jahrhunderts zum neuen Staat Baden gehörte. 

Der erste große Entwicklungsschub erfolgte in der Gründerzeit des späten 19. Jahrhunderts, als im benachbarten Heidelberg ein regelrechter Bauboom einsetzte. Die Maurer jener Jahre kamen größtenteils aus Eppelheim oder siedelten sich dort an, was der seinerzeitigen Gemeinde den heute noch bekannten Spitznamen „Maurerdorf“ eintrug. Der Wasserturm, das Wahrzeichen der Stadt, zeugt in seiner Backsteinbauweise seit 1907 vom Stolz dieses ehrenwerten Handwerks. 

Die Entstehung kleinerer Gewerbebetriebe und schließlich die Ansiedlung der Rudolf-Wild-Werke in den frühen 1930er Jahren markierten die Entwicklung weg von Landwirtschaft und Handwerk hin zu Industrie und mittelständischem Gewerbe. Im zweiten Weltkrieg blieb Eppelheim von größeren Zerstörungen verschont. Am Karfreitag 1945 marschierten die ersten amerikanischen Soldaten von Mannheim kommend in die damalige Gemeinde ein. 

In der Nachkriegszeit sorgte die Aufnahme von Flüchtlingen und - im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs - der Zuzug ausländischer Arbeitskräfte für eine weitere Zunahme der Bevölkerung. Durch die Aufgabe von Ackerland zugunsten von Wohnbebauung konnte Eppelheim weiter wachsen. Dank des kontinuierlichen Ausbaus von Schulen, Freizeiteinrichtungen und sonstiger Infrastruktur ist Eppelheim nach wie vor für alle attraktiv, denen das Wohnen in Mannheim oder Heidelberg zu kostspielig wird.   
Dabei gelang es Eppelheim stets im Schatten der großen Nachbarstadt Heidelberg seine Eigenständigkeit zu bewahren. Eine Eingemeindung im Zuge der Kreisreform wurde 1973 formell abgelehnt und im Jahre 1998 erhielt Eppelheim die Stadtrechte.

(Diese Darstellung stützt sich auf das Buch 'Unter Eppelheimer Dächern' des Eppelheimer Heimatforschers, Alt-Gemeinderates und Schulrektors a.D. Hans Stephan, Ehrenbürger der Stadt seit 2003.)


Im Jahr 2020 feiert Eppelheim sein 1250. Jubiläum. Gemeinsam mit einem Bürgergremium wurden die Bestandsveranstaltungen überdacht und unter das Motto 1250. Jahre gebracht. Auch kleinere Aktionen wie das Pflanzen eines Jubiläumsbaumes oder eine Ausstellung rund um Eppelheim sollen den Terminkalender 2020 gut ausfüllen.

Aufgrund der vorherschenden Corona-Pandemie können geplante Veranstaltungen nicht stattfinden und wurden verschoben. 

Nachstehend finden Sie die geplanten und neuen Termine für die Veranstaltungen rund um das Jubiläumsjahr. 

Datum Veranstaltung Status
18. Januar  Neujahrsempfang durchgeführt
26. April Jubiläumsumzug verschoben auf 18. April 2021
25. April bis 27. April Frühlingsfest verschoben auf 17. April bis 19. April 2021
02. Mai Auftaktveranstaltung Stadtradeln in Eppelheim abgesagt, Stadtradeln findet ohne Auftaktveranstaltung statt
18. Juli und 19. Juli Jubiläumsfest - 1250. Jahre Eppelheim verschoben auf 17. Juli und 18. Juli 2021
03. Oktober und 04. Oktober Kerwe mit Straßenfest verschoben, auf 02. Oktober und 03. Oktober 2021
11. November Martinsumzug Durchführung ungewiss, weitere Informationen folgen!
15. November Gedenkfeier zum Volkstrauertag Durchführung ungewiss, weitere Informationen folgen!
05. Dezember und 06. Dezember Weihnachtsdorf Durchführung ungewiss, weitere Informationen folgen!

Auch viele Veranstaltungen die Eppelheimer Vereine anlässlich des Jubiläums geplant hatten, konnten bisher nicht durchgeführt werden. Sobald dies wieder möglich ist folgen entsprechende Informationen.