Fake News erkennen und Medien kritisch hinterfragen – Die Klasse 9c nimmt am ARD Jugendmedientag teil

Der ARD-Jugendmedientag fand dieses Jahr, coronabedingt, am 10. November 2020 als Webkonferenz statt. Neben Web-Talks mit Live-Vorträgen, Interviews und interaktiven Diskussionen, bestand sogar die Möglichkeit an Web-Workshops teilzunehmen. Auch die Klasse 9c wollte im Rahmen des Deutschunterrichts an diesem Tag teilnehmen. Das Angebot der ARD drehte sich um viele spannende Themen, die alle darauf abzielten, den Umgang mit Medien kritisch zu hinterfragen und Einblicke in die Arbeit von Journalisten zu erhalten.

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Rund 15.000 Schülerinnen und Schüler nahmen am Jugendmedientag online teil. Begrüßt wurden sie per Video-Schalte von Tom Buhrow, der eingangs gestehen musste, dass auch er sein Handy über viele Stunden am Tag nutze. Er betonte aber auch, dass er gezielt versuche, zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten (wie z.B. im Schlafzimmer) das Handy aus seinem Alltag zu verbannen. Es sei die Neugier gewesen und der Wunsch, interessante Leute und Gegenden kennenzulernen, die ihn zum Journalismus gebracht hätten. Am Jugendmedientag interessiere ihn besonders zu erfahren, wie sich Jugendliche heute informieren und wie viel Unterhaltung und wie viel (Qualitäts-)Journalismus sie konsumieren.

Leider wurde unsere Bewerbung um eine Teilnahme an einem der 70 digitalen Workshops nicht berücksichtigt. Umso mehr freute sich die Klasse 9c aber, dass sie trotzdem aus einem umfangreichen Programm an Web-Talks auswählen konnte. Gebucht wurden von Herrn Steckbauer die Web-Talks „Alles Verschwörung?“ und „Wie entstehen Nachrichten?“.

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Der erste Web-Talk deckte auf, was uns eigentlich an Verschwörungstheorien und -mythen fasziniert, wie sie entstehen und wie wir damit umgehen können. Der Journalist Christian Schiffer stellte gleich zu Beginn des Talks heraus, dass Verschwörungstheoretiker immer versuchen würden, „die bessere Geschichte zu erzählen“ und die Theorie zu verbreiten, dass eine kleine Gruppe an einem negativen Ereignis Schuld sei. Sophie Rohrmeier von der Sendung „Faktenfuchs“ versuchte den Schülerinnen und Schülern gute Tipps zu geben, wie sie diese Desinformation erkennen und ihre Quellen „checken“ können. Besonders interessant waren die Ausführungen von Psychologieprofessor Roland Imhoff von der Uni Mainz, der der Frage nachging, warum wir an Verschwörungstheorien glauben bzw. für diese anfällig sind. Die Interviews wurden dabei immer wieder von Fragen der Schülerinnen und Schüler unterbrochen. Diese konnten nämlich virtuell über ein Internetseite Fragen stellen und Umfragen beantworten. Fragen wie z.B. „Was mache ich, wenn ein Freund an Verschwörungstheorien glaubt?“, „Welche sind die gängigsten Verschwörungstheorien?“, „Wer hat ein Interesse an Verschwörungstheorien?“ oder „Was machen Verschwörungstheorien mit unserer Gesellschaft?“  regten lebhafte interaktive Diskussionen an, von den die Schülerinnen und Schüler wertvolle Impulse für den kritischen Umgang mit Verschwörungstheorien mitnahmen.

 

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Im Anschluss an diesen 60minütigen Web-Talk beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler in einer weiteren Veranstaltung mit der Frage „Wie entstehen Nachrichten?“. Pinar Atalay berichtete von ihrer Arbeit als Nachrichten-Journalistin und Helene Reiner „nahm uns mit“ in die „Instagram-News-WG“.

In dem Web-Talk wurde thematisiert, unter welchen Kriterien Nachrichten ausgewählt werden und wie die Arbeit einer Auslandskorrespondentin abläuft. Hierzu wurde uns die ARD-Korrespondentin Katharina Willinger, die aus der Türkei, dem Iran und Zypern berichtet, zugeschaltet. Sie stellte sehr anschaulich dar, wer alles an den Aufnahmen, die wir dann in der Nachrichten sehen, beteiligt ist, aber beantwortete auch über sehr persönliche Fragen („Was vermissen Sie im Ausland?“, „Wie nahe kommen Sie den Menschen vor Ort wirklich?“, „Sprechen Sie auch Türkisch?“ ). Die letzte Frage ging dann wieder an Pinar Atalay: „Sind die Klamotten, die Sie in den Tagesthemen tragen, ihre privaten?“

Abschließend ist zu sagen, dass die Schülerinnen und Schüler der 9c den Medientag der ARD genossen und der interaktive Ansatz gut ankam. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr mit unserer Bewerbung um einen Work-Shop (digital oder hoffentlich in Präsenz) noch etwas mehr Glück. Das Angebot der ARD an diesem Tag kann sich jedenfalls sehen lassen!

 

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Text und Fotos: Andreas Steckbauer