„Jugend schreibt“-Projekt der F.A.Z. neigt sich dem Ende zu

Seit 35 Jahren gibt es die Lese- und Schreibwerkstatt „Jugend schreibt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zu den rund 2000 Schülern, die im vergangenen Projektjahr teilgenommen hatten, gehörte auch der Deutsch-Basiskurs von Herrn Steckbauer. Die Konkurrenz um den wöchentlichen Aufmacherplatz in der gedruckten Ausgabe war dementsprechend groß.

Zum Auftakt des Lese- und Schreibprojektes informierte sich der Kurs in einer Videokonferenz bei dem letztjährigen Sieger von der Deutschen Schule Bilbao, der es mit rekordverdächtigen acht Artikeln in die gedruckte Ausgabe geschafft hatte. Dieser gab dem Kurs wertvolle Tipps, wie man gründlich recherchiert, aber auch seinen eigenen Schreibstil findet, der nach Möglichkeit einen authentischen Einblick in neue Themengebiete gibt.
Ein Jahr lang hatten die Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums die Gelegenheit, die digitale Ausgabe der F.A.Z. kostenlos zu lesen. Einige der 17 Schüler nutzen diese Möglichkeit zur Recherche, aber auch um sich auf andere Oberstufen-Kurse vorzubereiten. Einen Schreibzwang gibt es bei dem Projekt nicht und auch die Themen können selbst gewählt werden. Wer sich journalistische erproben und entwickeln möchte, hat also jede Menge Freiheiten.
Genutzt wurden diese Freiheiten von den meisten Schülern. Gleich die erste Reportage von Kristin Trumpa über eine 46-jährige Studentin mit sechs Kindern, darunter Drillinge und Zwillinge, bekam ein sehr positives Feedback von der F.A.Z.-Redaktion, wurde aber letztlich nicht veröffentlicht. Leider schafften es auch ihre zwei weiteren, wirklich tollen Reportagen „Feuer löschen während des Abiturs“ und „Abitur und was dann? – Jonathan und sein Ziegenprojekt“ nicht zur Veröffentlichung in der F.A.Z. So erging es auch einigen weiteren Jungjournalisten des Kurses, die hervorragend recherchierte und stilistisch sehr ansprechende Reportagen schrieben. Statt sich allerdings entmutigen zu lassen, nahmen die Schüler die sehr nützlichen Rückmeldungen der F.A.Z.-Redaktion ernst und entwickelten sich weiter.
Einer, der es letztendlich dann doch geschafft hatte, einen begehrten Aufmacherplatz in der gedruckten Ausgabe zu bekommen, war Florian Steinberg. Bereits seine erste Reportage „Von Viruskillern und feinen Düften“ wurde von der F.A.Z. sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, aufgrund des starken Wirtschaftsbezugs dann aber doch nicht abgedruckt. Am 24. Januar 2022 wurde dann aber seine Reportage „Jeder hilft, wo er kann“ über den LKW-Fahrer Joe aus Plankstadt und seine Helfergruppe an der der Ahr veröffentlicht.
(Der Artikel findet sich unter https://zeitung.faz.net/faz/jugend-schreibt/2022-01-24/524237836d00292408fa54c719d2c9a6/?GEPC=s9)
Nach der ersten Teilnahme an diesem überregionalen Schreibprojekt lässt sich ein positives Fazit ziehen. Die Schüler entwickelten große Motivation, Fakten zu neuen Themen zu recherchieren und diese genau und authentisch in einer Reportage wiederzugeben. Darüber hinaus konnte jeder Schüler ein Jahr lang die digitale Ausgabe der F.A.Z. lesen. Einer neuerlichen Bewerbung um eine Teilnahme an diesem Projekt sollte also nichts im Wege stehen.
Eine Auswahl an gelungenen Reportagen finden sich auch auf der Journalismus-Seite des DBG: www.journalismus-dbg.de
Text und Foto: Andreas Steckbauer