Was ist Freiheit? Um diese aktuelle Frage ging es beim diesjährigen Online-Jugendmedientag der ARD, an dem sich auch einige Klassen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) einschalteten. So auch die 10. Klassen, die eine Gesprächsrunde mit Moderatorin Nadine Hadad verfolgten und sich dabei mittels des digitalen Umfragetools Mentimeter an der Diskussion beteiligten.
Schnell kristallisierte sich eine Vorstellung heraus, welche sicherlich in der Zeit der Corona-Pandemie zusätzlich an Bedeutung gewinnt: Freiheit bedeutet, sich frei bewegen zu können.
Es folgten Berichte über Einschränkungen von Freiheit in Gegenwart und Vergangenheit: Die anwesende Journalistin Lydia Leipert erzählte von ihrem Instagram-Account @ichbinsophiescholl, welcher die letzten Monate der Widerstandskämpferin, die als Identifikationsfigur der Freiheit gilt, in Echtzeit durch Storys und Posts abbildet. Dann berichtete die LGBTQI+-Aktivistin Liana Georgi live aus Istanbul, wo sie derzeit lebt, über die ständige Angst, in welcher dort Personen leben, die nicht den Vorstellungen einer heteronormativen Gesellschaft entsprechen. Auch der Auslands-Korrespondent Bernd Niebrügge bestätigte, dass er die Meinungs- und Bewegungsfreiheit in der Türkei zunehmend bedroht sieht. So sind unabhängige Medien inzwischen verboten und auch das Internetgesetz schränkt die freie journalistische Arbeit erheblich ein. Im Kontrast dazu hob die Journalistin Gudrun Riedl hervor, welch große Bedeutung die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland für eine ausgewogene Berichterstattung haben und dass sie damit entscheidend zur Meinungsbildung in der Bevölkerung beitragen.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Web-Talk deutlich gemacht hat, welch hohes Gut die Freiheit darstellt und dass es ein Privileg ist, frei von ständiger Angst leben zu dürfen – um es in den Worten von Bernd Niebrügge auszudrücken: „Es ist eine unfassbare Freiheit, die wir hier haben.“ Auch die Schülerinnen und Schüler nehmen diesen und andere Gedanken sicherlich aus der Veranstaltung mit. Schon in der nächsten Deutschstunde, in der die Frage aufgeworfen wurde, inwiefern das aufklärerische Gedankengut aus der literarischen Epoche des 18. Jahrhundert noch heute eine Rolle spielt, tauschten sie sich über den Wert von Toleranz und Freiheit in der heutigen Zeit aus und konnten Impulse des ARD-Jugendmedientags einbringen.
Text und Foto: Pauline Mölleney (Deutschlehrerin)