Über den Sinn und die Schönheit

Armin Schäfer – einer der Teilhaber des erfolgreichen Architekturbüros AAg in Heidelberg- zeigte uns an einem seiner Objekte auf, was es bedeutet, in der Haut eines Architekten zu denken, zu agieren und zu gestalten. Am 27.01.22 trafen wir uns also am neu renovierten Betriebswerk in der Heidelberger Bahnstadt. Was hat Architektur mit den Begriffen „Sinn“ und „Schönheit“ zu tun? – war die Initiationsfrage in die Runde.

Anschließend analysierten wir die Bausubstanz und die Funktion des besagten, denkmalgeschützten Objektes, sprachen über das Wie und Warum die Renovierung so realisiert wurde, wie sie nun geworden ist. Die alte Holzdecke, die roten Backsteine sind erhalten geblieben, ganz im Sinne des Heimatschutzstils, hinzugefügt wurden schallisolierte „Raumkapseln“, einige Fenster wurden ausgetauscht, eine Wand ziert eine aus Holz geschnitzte Barbara-Figur. Früher war sie eigentlich eine Maria. Was soll’s, so ist es eben, wenn sich Früher und Heute miteinander verbinden. In dieser hoch komplexen, die Simultaneität lebenden Welt, ist alles möglich, dennoch sei die größte Herausforderung auch das zu bekommen, was man tatsächlich geplant hat und haben will. Genau damit hat Schäfers Büro ein Team beauftragt. Sie sorgen für die fließende Koordination zwischen den vielen erforderlichen Zwischenstationen.
„Woher holen Sie Ihre Inspiration?“ – will nun abschließend eine Schülerin wissen. Schäfer antwortet, dass er viel mit offenen Augen reist, sich sowohl alte als auch zeitgenössische Bauwerke anschaut, auch dass er die Natur studiert und – das mag manch einen verwundern – seinem lieben Hund lang und tief in die Augen schaut. Alles ganz einfach also.
Spontan und unerwartet dürfen wir noch einer sechsstimmigen Truppe vom Klangforum zuhören. Sie üben ein Stück ein, das nur aus Tierlauten besteht. „Schön gruselig“- höre ich hinter mir jemanden sagen. Dem würde ich noch „faszinierend“ hinzufügen!
Text: Svetlana Magenheim-Gegg