Woche der Meinungsfreiheit am DBG – Gerichtskorrespondentin Sarah Maria Brech im Unterricht der neunten Klassen

 

Unmittelbar vor der „Woche der Meinungsfreiheit“ und dem Welttag der Pressefreiheit kritisierte die Aktion „Alles dicht machen“ die Corona-Maßnahmen der Regierung und die Berichterstattung der Medien zur Corona-Pandemie. Die Aktion sorgte für mächtig Wirbel und löste weitere Diskussionen über Debattenkultur und Meinungsfreiheit in Deutschland aus. Aktuellen Anlass gab es damit genug, das Thema „Journalismus und Meinungsfreiheit“ in der Woche vom 3. bis 7. Mai auf die Tagesordnung des Deutschunterrichts im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) zu stellen. Am DBG beschäftigten sich die achten Klassen vor allem damit, Unterschiede zwischen Nachrichten und Meinungen zu erkennen und ihr Wissen in einem Online-Test, der von Deutschlehrerin Sabine Kröger durchgeführt wurde, zu überprüfen. In der Oberstufe wurden mehrere Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung zur Presse- und Meinungsfreiheit besprochen und das Thema „Influencer im Netz“ im Rahmen der Unterrichtseinheit „Texterörterung“ im Leistungskurs aufgegriffen.

Eine Diskussion im Basiskurs von Deutsch- und Gemeinschaftskundelehrer Andreas Steckbauer zeigte, dass bei der Bewertung der Videos von Jan Josef Liefers und anderen Schauspielern die Meinungen der Schüler durchaus auseinander gingen, inwiefern Ironie und Sarkasmus zu einer lösungsorientierten Debatte führen oder vielleicht sogar dazu beitragen, die Spaltung der Gesellschaft zu fördern. Dass auch Gerichtskorrespondenten zurzeit einen noch zeitaufwändigeren Beruf haben, zeigte das Gespräch, das die Klassen 9a und 9c über das Videokonferenz-Tool Big Blue Button mit der Journalistin Sarah Maria Brech führten. Seit Oktober arbeitet sie bei der französischen Nachrichtenagentur AFP und berichtet vornehmlich aus dem Bundesverfassungsgericht, dem Bundesgerichtshof und dem Europäischen Parlament. Davor war sie viele Jahre bei der Tageszeitung „Die Welt“ in Berlin als Redakteurin im Wissenschaftsressort tätig.

In den 45 Minuten erzählte sie den Schülern über die Anfänge ihrer Arbeit bei der Schülerzeitung ihres Gymnasiums in Trier, ihr Studium in Belgien und die sich anschließende Ausbildung an der Axel-Springer-Schule in Berlin sowie über ihre Erfahrungen beim Hamburger Abendblatt und die Arbeit bei der „Welt“. Bei all diesen Erzählungen wurde den Schülern deutlich, wie wichtig eine umfassende Recherche und das Zwei-Quellen-Prinzip zum Verfassen seriöser Nachrichten sind. Neben den persönlichen, spannenden Einblicken in das Leben einer Journalistin konnten die Schüler auch noch einige Tipps bekommen, von denen sie hoffentlich beim Schreiben für den im Rahmen des RNZ-Projekts „Schüler machen Zeitung“ stattfindenden Schreibwettbewerb profitieren werden.

Text: Andreas Steckbauer

Foto: Pauline Mölleney