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Fazit zum Projektabschluss von „Natur nah dran“ fällt positiv aus

Zum Abschluss des Nabu-Projekts „Natur nah dran“ ziehen Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Amtsleiterin Kirsten Hübner-Andelfinger eine positive Bilanz. Foto: Stadt Eppelheim

Mit „Natur nah dran“ zur insektenfreundlichen Kommune: In Eppelheim haben Wildpflanzen und Insekten auf mehreren Grünflächen Einzug gehalten und lassen es jetzt im Sommer vielfältig summen und brummen. Die angelegten Wildblumen- und Staudenflächen sind Teil eines Projekts von Nabu und Umweltministerium Baden-Württemberg zur Förderung der Artenvielfalt in Städten und Gemeinden.

Seit dem Projektstart im März 2023 haben Mitarbeiter des Bauhofs einiges auf den Weg gebracht: Sie haben 10 öffentliche Flächen mit insgesamt 1000 Quadratmeter insektenfreundlich umgestaltet. Drei Mitarbeiter haben im Projektzeitraum Schulungen für naturnahe Grünpflege besucht. 

Die Teilnahme am Nabu-Projekt „Natur nah dran“ ist für Eppelheim nur der Auftakt, um mit Wildpflanzen im Stadtgebiet die Biodiversität zu unterstützen. Die neu angelegten Flächen werden dauerhaft naturnah gepflegt, sodass sich mit der Zeit stabile, artenreiche Pflanzengemeinschaften etablieren können. „Nach nicht mal einem Jahr sind schon viele Insekten an den Pflanzen zu sehen – es summt und brummt hier inmitten unserer Stadt“, freut sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann.

„Auch wenn wir uns noch an die neue, etwas wildere Optik der Blühflächen gewöhnen müssen, sind wir jetzt schon begeistert von den Ergebnissen. Deshalb werden wir weitere Flächen insektenfreundlich anlegen und rufen auch die Bevölkerung zum Mitmachen auf. Lassen Sie etwas mehr Vielfalt in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon zu“, ergänzt die zuständige Amtsleiterin Kirsten Hübner-Andelfinger.

Für die Anlage neuer Flächen kann das Team des Bauhofs auf ein Repertoire an Maßnahmen aus den „Natur nah dran“-Workshops zurückgreifen, die in Eppelheim auch schon zum Einsatz kamen: So wurde beispielsweise in der Schulstraße vor der Theodor-Heuss-Schule in den Beeten der komplette Boden ausgehoben und durch Kalkschotter und Kompost ersetzt, bevor die Flächen neu bepflanzt und eingesät wurden. Diese Standorte entwickeln sich am schnellsten. Am Schulzentrum neben der Humboldt-Realschule braucht es mehr Geduld, bis ein reiches Blühangebot zu sehen ist. Dort wurde der Boden lediglich gepflügt und danach Samen von Wildpflanzen eingesät, die sich mit der Zeit über die gesamte Fläche ausbreiten sollen.

„Nach anfänglicher Skepsis haben wir von den Bürgerinnen und Bürgern viele positive Rückmeldungen bekommen“, erinnert sich Bauhofleiter Alexander Wiede. „Manche Maßnahmen wie das Mähen in voller Margeriten-Blüte waren ungewohnt und erklärungsbedürftig, aber wir stehen voll hinter dem Projekt. Besonders toll ist es, wenn man sieht, wie gleich mehrere Bienen an einer Nickenden Distel oder einem Kopflauch Pollen sammeln – das sind echte Insektenweiden.“

Naturnah gestaltete Flächen sind lebendig und verändern sich im Laufe der Zeit. Arten, die in diesem Jahr stark waren wie beispielsweise der Mohn oder die Kornblume machen im nächsten Jahr anderen Arten Platz. Vor allem mehrjährige Wildpflanzen wie der blaue Natternkopf oder die violette Skabiosen-Flockenblume gehören zu den Pflanzen, die besonders wertvoll für Insekten sind. Auch nach der Blüte erfüllen manche noch einen wichtigen Nutzen: Die verdorrten Stängel vertrockneter Wildstauden wie der Königskerze am Saum in der Grenzhöfer Straße werden im Herbst nicht abgeräumt, sondern bleiben bis ins nächste Frühjahr stehen. Vögel wie Distelfinken finden dort Samen und Wildbienen nisten in den Stängeln.

Hintergrund: Eppelheim hat seit März 2023 gemeinsam mit 14 anderen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg am Projekt „Natur nah dran“ teilgenommen und war eine von zwei Demonstrationskommunen. Das bedeutet, hier wurden Workshops von Naturgartenfachleuten durchgeführt, bei denen die Mitarbeitenden der Kommunen in der Praxis gelernt haben, worauf es bei der naturnahen Grünpflege ankommt. Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von Nabu und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Eppelheim hat 6200 Euro Fördergelder erhalten, unter anderem für Saatgut und Bodenmaterial.

Weitere Informationen: www.Naturnahdran.de