Es grünt und blüht im interkulturellen Gemeinschaftsgarten
Zu einem Besuch im interkulturellen Gemeinschaftsgarten hat das Team, welches das Stück Natur inmitten der Stadt bewirtschaftet, Bürgermeisterin Patricia Rebmann, Amtsleiterin Kirsten Hübner-Andelfinger und ihren Kollegen David Stoiber eingeladen.
Sechs bis sieben Frauen und Männer kümmern sich regelmäßig um die Fläche gegenüber der Rudolf-Wild-Halle, auf der Obst, Gemüse, Blumen und Bäumchen wachsen und gedeihen. Sie hegen und pflegen die Pflanzen und erfreuen sich an den Erfolgen, die in Form einer reichen Ernte über das ganze Jahr sichtbar werden.
An diesem Tag sind Roland Singer, Michaela Escher-Eisel, Birgit Thomas, Siegfried Rack und Birgit Klein vor Ort, um der Verwaltung die Resultate zu zeigen und sich für die Unterstützung zu bedanken. Später kommt noch Martine Berthet dazu.
Jeder macht, was er kann und wofür er brennt, erklärt die Gruppe. Was entstehen kann, wenn Handwerk auf grünen Daumen trifft, wird hier sichtbar. Die einzelnen Mitglieder ergänzen sich perfekt zu einem Team.
Auf diese Weise ist ein Hochbeet aus Sandsteinen vom Gugler-Gelände entstanden, die in Rücksprache mit dem Bauherrn zum Gemeinschaftsgarten transportiert wurden. Aber auch die Mahd und der Kompost werden nicht vernachlässigt.
Vor allem aber kümmern sich die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner um das Wohlergehen der Strauchtomaten und Ochsenherzen, der Auberginen, Kürbisse, Erdbeeren und Weintrauben, die bunt in ihren verschiedenen Reifeprozessen leuchten. Die Frühlingszwiebeln und Süßkartoffeln verstecken sich hingegen in der Erde.
Das Aussehen des Gartens wandelt sich stetig. So gab es im vergangenen Jahr ein sogenanntes Inka-Beet mit Mais, Kürbissen, Bohnen und Sonnenblumen – im nächsten Jahr können wieder andere Pflanzen dazukommen. Einmal haben die Männer und Frauen Topinambur auf einen Leiterwagen gepackt und das Wurzelgemüse auf dem Eppelheimer Wochenmarkt zusammen mit Rezeptideen verschenkt.
Die Nutz- und Zierfläche hat sich seit den Anfängen vor mehr als vier Jahren prächtig entwickelt. Kernstück war der Teil, in dem heute die Blumen im Staudenbeet ihre Schönheit entfalten. Sie kommen mit wenig Wasser aus und bieten den Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Denn auch der ökologische Aspekt spielt im Gemeinschaftsgarten eine wichtige Rolle.
Dann kam ein maroder Schuppen dazu, aus dem die Mitglieder mit viel Mühe und Liebe zum Detail eine Laube entstehen ließen, an der sich heute wilder Wein rankt. An diesem schattenspendenden Plätzchen treffen sich die Mitglieder an heißen Sommertagen nach getaner Abend. Bei Niederschlag wird die Laube, bei der ein Regenauffangbecken steht, zu einem schützenden Unterstand.
Doch ganz gleich bei welchem Wetter: Dort können die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde zusammensitzen, gemütlich plaudern und von den süßen Früchtchen naschen, die sie zuvor gepflückt haben. Denn der gemeinsame Austausch hat sich mittlerweile zu einer liebgewonnenen Gewohnheit entwickelt.
Der neueste Bereich des interkulturellen Gartens ist der sogenannte Schattengarten, wo jetzt Stangenbohnen wachsen und ein Feigenbaum eine reiche Ernte verspricht.
Zum Schluss des Rundgangs präsentieren die Männer und Frauen ihren ganzen Stolz: den Schweizer Orangenapfel, den sie mit Hingabe aufgepäppelt haben und der es ihnen jetzt mit saftigem Obst dankt. Das Bäumchen wurde vor rund drei Jahren vom Eppelheimer Gerd Wöhrle gespendet und nur wenige Tage nach der Einpflanzung vor dem Gemeinschaftsgarten in einem Akt sinnloser Zerstörungswut rausgerissen. Nicht einmal die größten Optimisten räumten dem Bäumchen damals eine Überlebenschance ein. Doch die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner nahmen die Überreste in ihre Obhut – mit großen Erfolg, wie man heute sieht.
Bürgermeisterin Patricia Rebmann zeigt sich beeindruckt von der Arbeit, die das Team vom interkulturellen Gemeinschaftsgarten leistet: „Es ist schön zu sehen, mit welchem Engagement Sie diese Oase betreuen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hier vorbeilaufe, über das Stück Grün mitten in der Stadt.“