Sie sind hier: Start Aktuelle Beiträge

Begehung des Capri-Sonne-Sportcenters

Themen waren das marode Dach und der Umgang mit der Halle

Foto: Stadt Eppelheim

Zu einer Begehung des Capri-Sonne-Sportcenters (CSSC) haben Bürgermeisterin Patricia Rebmann und die Amtsleiter den Gemeinderat sowie die Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Schulen als Nutzer eingeladen. Themen waren zum einen der Umgang mit der Halle sowie den anderen Räumlichkeiten und zum anderen das marode Dach.

Die städtischen Objekte, die zur öffentlich-privaten Partnerschaft gehören, werden von dem Karlsruher Dienstleister b.i.g. betreut. Dazu zählt auch das 2011 erbaute CSSC. Projektleiter Hartmut Kuhn, der ebenfalls vor Ort war, berichtete über das wenig erfreuliche Ergebnis, zu dem ein Dachdecker vor wenigen Tagen gekommen ist: „Er hat sich die Schäden angeschaut und sieht keine Chance, die undichten Stellen provisorisch mit einer Folie abzudichten“, meinte er. „Das Dach wird in den Sommerferien erneuert, der Ausschreibungs- und Vergabeprozess beginnt im Januar. Bis dahin müssen wir leider mit der Situation leben.“

Das bedeutet, dass der Regen weiterhin über die durchlässigen Nähte der Folienbeschichtung in die Halle eindringen kann. Um einen größeren Schaden zu vermeiden, wurden Trichtervorrichtungen unter dem Hallendach angebracht, das Wasser dann in Eimern aufgefangen.

„Wir alle hätten gerne eine schnellere und günstigere Lösung“, bedauerte die Bürgermeisterin. „Es wäre uns lieber, wir hätten eine Möglichkeit gefunden, das Dach zu reparieren. Immerhin kostet uns die Neueindeckung mindestens 300.000 Euro, eher 500.000 Euro.“

Wer für diesen schlechten Zustand des Daches nach nur zwölf Jahren verantwortlich ist, lässt sich schwer aufklären. Aber da die ausführende Firma mittlerweile in Konkurs gegangen ist, kann man eventuelle Regressforderungen ohnehin nicht geltend machen. „Wir müssen heute damit leben, was vor zwölf Jahren entschieden und ausgeführt wurde“, fasste Patricia Rebmann zusammen.

Missstände in der Halle

Bei dem Vor-Ort-Termin im Capri-Sonne-Sportcenter ging es auch um die Missstände in der Halle. Denn immer wieder erwarten den Hausmeister montagmorgens bei Dienstantritt böse Überraschungen: abgerissene Türgriffe, auf dem Boden liegende Uhren oder Deckenplatten, verschmutzte Turnmatten, wahllos herumstehende Sportgeräte, Kot an den Wänden, erkennbar mutwillig verursachte Löcher in den Decken der Umkleidekabinen, aber auch durch einen Feuerlöscher oder einen Stuhl offengehaltene Hallentüren, die jedermann Zugang gewähren.

Der Hausmeister versicherte den Anwesenden: „Diese Verwüstungen sind freitagsmittags, beim abschließenden Gang durch die Halle nach der letzten Schulstunde vor dem Wochenende, noch nicht vorhanden.“ Ein Trainer berichtete darüber hinaus, dass kürzlich das Turniermaskottchen der Kinder verschwunden war und zerstört in einer Ecke aufgefunden wurde.

Die Bürgermeisterin dokumentierte das Ausmaß der sinnlosen Zerstörung mit Bildern. Und sie ergänzte ihre Ausführungen durch eigene Anschauungen: „Es passiert aber nicht nur am Wochenende, wenn Vereine die Halle nutzen. Ich habe mich vor ein paar Tagen außerhalb der Schul- und Trainingsstunden davon überzeugt, dass die Duschen funktionieren. Dabei habe ich Schuhabdrücke jugendlicher Größe entdeckt, die erkennbar dadurch entstanden sind, dass die Schuhe mit der Hand an die Wand gedrückt wurden.“ Sie fand dafür deutliche Worte: „Hier wird Schindluder mit öffentlichem Eigentum getrieben.“

Die Verursacher konnten trotz einiger Gespräche zwischen Verwaltung und Vereinen bisher nachweislich nicht ausgemacht werden, obwohl nur ein begrenzter Personenkreis Schlüssel zur Halle besitzt.

Die Installation von Videokameras, wie sie aus den Reihen der Gemeinderäte ins Spiel gebracht wurde, sieht Bürgermeisterin Rebmann derzeit nicht als Lösung der Probleme: „Einerseits dürfen wir aus gutem Grund die Kameras nicht überall anbringen, andererseits finde ich eine Überwachung nicht gut. Noch bin ich der Meinung, dass vernünftige Menschen das anders hinkriegen sollten. Wir haben hier eine tolle Halle. Nur die Nutzungsgewohnheiten von einigen Menschen lässt zu wünschen übrig.“ Dennoch wird die Bürgermeisterin nun eine mögliche Kameraüberwachung prüfen lassen.

Ein weiteres Ärgernis ist das Harz auf dem Boden und an den Türklinken, das die Handballer nutzen, obwohl dies grundsätzlich verboten ist und auch ein Schild im Treppenabgang darauf hinweist. Der Gemeinderat hat die Nutzung dennoch bisher zugestanden gegen eine gründliche, vom Verein bezahlte Reinigung. Der Hausmeister machte auch deutlich, dass jede Reinigung zu einer verstärkten Abnutzung und damit zu einem vorzeitigen Verschleiß des Bodens führt.

Auf Nachfrage erklärte Projektleiter Hartmut Kuhn, dass die Halle täglich gereinigt werde. Dem Vorschlag vonseiten der Sportlerinnen und Sportler, man könne doch öfter putzen, setzte Kämmerer Michael Seip eine Rechnung entgegen: „Die Vereine zahlen derzeit 8,75 Euro Nutzungsgebühr pro Stunde, die Halle kostet die Stadt in dieser Zeit 200 Euro. Die Differenz von über 190 Euro bleibt beim Steuerzahler hängen. Lassen wir noch häufiger reinigen, kommt der Punkt, an dem wir die Kosten an die Vereine weitergeben müssen.“

Im Ergebnis erhoffen sich alle Beteiligten einen wertschätzenderen Umgang mit dem öffentlichen Eigentum.