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Landschaftspflegetag in Eppelheim

Sie gehörten zu den Teilnehmern des Landschaftspflegetags: Benedikt Seelbach (v. l.), Tizian Spicocchi, Dennis Niesporek, Phillip Borrmann und Eric Hinz (oben). Foto: Stadt Eppelheim

Am letzten Samstag im Februar trafen sich engagierte Menschen in Eppelheim, um gemeinsam praktische Naturschutzarbeit zu leisten. Die Organisatoren Benedikt Seelbach, Umwelt- und Naturschutzbeauftragter von Eppelheim, sowie Katrin Naumann vom Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar (LEV) hatten zum Landschaftspflegetag eingeladen.

Eine kommunale Fläche im Außenbereich mit etlichen verschiedenen Kleinbiotopen wurde rechtzeitig auf Vordermann gebracht, bevor die tierischen Bewohner von Frühlingsgefühlen erfasst werden und nicht mehr gestört werden wollen.

Eine Pflegemaßnahme dient der seltenen Kreuzkröte. Diese Pionierart laicht in neu entstandenen Kleinstgewässern ab, wo es weder Konkurrenz durch andere Amphibienarten noch Fressfeinde gibt. Solche Tümpel sind jedoch sehr rar. Der LEV hat zwei Edelstahlwannen als Ersatzlaichgewässer zur Verfügung gestellt, die über die Landschaftspflegerichtlinie des Landes Baden-Württembergs finanziert wurden.

Die freiwilligen Helfer statteten die Wannen mit Verstecken und Ausstiegshilfen aus. Das Material der Wannen hat sich gerade in den vergangenen heißen Sommern sehr bewährt, da es das Wasser lange hält. Die bestehenden, im vergangenen Jahr gepflegten Tümpel sind derzeit gut gefüllt. Zur Freude der Naturfreunde zeigten sich mehrere Bergmolche in ihrer bunten Laichfärbung.

Eine andere Pflegemaßnahme dient den im Boden nistenden Wildbienen, die 75 Prozent der fast 600 heimischen Wildbienenarten ausmachen. Nur rund 20 Prozent der Arten vermehren sich in Pflanzenstängeln und Holz und profitieren von den beliebten Insektenhotels. Die Freiwilligen entfernten wuchernde Büsche von einer aufgeschütteten Steilwand. So schufen sie offene Bodenstellen und die wärmeliebenden Insekten bekommen wieder volle Besonnung.

Das Schnittgut wurde zu Totholzhaufen aufgeschichtet und dient nun als Unterschlupf für zahlreiche Tierarten. Da in der Natur ja alles miteinander vernetzt ist, profitieren von Pflegemaßnahmen nicht nur die Zielarten, sondern auch viele weitere.