Exkursion des BK-Leistungskurses zum britischen Bildhauer Antony Gormley

Wer sind wir? Was macht uns aus? Wo und wozu leben wir? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich der britische Bildhauer Antony Gormley in seiner Kunst. Einige Exemplare aus seinen Werkreihen kann man in Sindelfingen betrachten.

Schon beim Eingang wird man von Antony Gormley begrüßt, aber nicht in einer traditionellen Weise. Mit seinen eigenen, nackten Körperformen aus Blei – ob den Boden umarmend, schwebend oder kniend – will er uns seine Gedanken, Gefühle und Weltanschauungen näherbringen. Für Gormley ist der Raum genauso wichtig wie seine Werke selbst, denn sie bedingen sich gegenseitig. Die Skulpturen stehen in einem direkten Kontakt zu dem sie umgebenden Raum. So bekommt er eine eigene Dimension und Bedeutung. Gormleys Kunst verleitet den Betrachter dazu, sie als eine Art Projektionsfläche für das eigene Ich zu begreifen. Und wenn es einem gelingt, sich auf seine Skulpturen tatsächlich einzulassen und eine persönliche Beziehung aufzubauen, dann kann man solche Themen wie Transformation, Enthüllung, Isolation, Wachstum, Ausdehnung und vieles mehr hautnah erleben. Durch eine solche Auseinandersetzung wird man mit existenziellen Fragen konfrontiert und darf – soll? – das eigene Leben überdenken.
Text: Luka Mikrut
Fotos: Magenheim-Gegg