Eine Fantasiereise der Klasse 8 nach Mexiko ins Reich der Toten

El Día de los Muertos, ein Fest, welches im Jahr 2003 von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ernannt wurde, ist in Deutschland keine Neuheit mehr. Schon seit einigen Jahren finden immer mehr Menschen Gefallen an den exotisch anmutenden Totenkopffrauen. Auch der international rezipierte Kinofilm Coco trug maßgeblich zum Bekanntwerden der mexikanischen Tradition hierzulande bei. Viele unserer Schülerinnen und Schüler kennen den Film und begeistern sich für den Día de los Muertos. Doch was hat es mit diesem Fest eigentlich genau auf sich?
Um dies herauszufinden und auch um die Schülerinnen und Schüler für die faszinierenden Kulte der indigenen Völker zu sensibilisieren, haben Frau Magenheim-Gegg, Frau Gonzalez und ich ein kleines Projekt gestartet. Gemeinsam mit einigen Kindern aus Klasse 8 haben wir uns den Film Coco angeschaut und einen imposanten Altar errichtet.


Das Fazit der Schülerinnen und Schüler des DBG war durchweg positiv: „Am Día de Muertos hat mir die Dekoration und die Farbenfröhlichkeit gefallen. Es hat Spaß gemacht, die Blumen zu basteln“, berichtet beispielsweise ein Schüler der Klasse 8b).
Der Día de los Muertos entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte, geprägt von den mesoamerikanischen Kulturen, wie beispielsweise von den Azteken oder den Maya, jedoch auch durch den Einfluss der katholischen Conquistadores. Es handelt sich also vor allem um eine Synthese zwischen indigenem Glauben und Katholizismus. Somit verbergen sich hinter dieser Jahrhunderte alten Tradition aus pädagogischer Perspektive spannende Inhalte für den Spanischunterricht, aber auch im Bereich Kunst und Religion.
Stand für die Conquistadores noch die offensive Christianisierung der indigenen Bevölkerung im Vordergrund und die damit einhergehende Verdrängung der fremden Kulte, ist der Día de los Muertos heute ein eindrückliches Beispiel für die dynamischen Prozesse synkretistischer Entwicklungen, die viele Elemente vereint. Im Laufe der Jahrhunderte entwickeln sich die Einflüsse zu einem „Pottpürree“ der Kulturen. Diese Traditionen gilt es zu respektieren. Die Emanzipation der indigenen Völker in Mittel-und Südamerika ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Die Ureinwohner kämpfen weiterhin um Anerkennung und soziale Gleichberechtigung.
Anna Petrik