Junge Reporter im Einsatz – DBG nahm am RNZ-Projekt „Schüler machen Zeitung“ teil

Zum ersten Mal bot die RNZ und die Sparkasse Heidelberg das medienpädagogische Schulprojekt „Schüler machen Zeitung“ auch für die Städte Eppelheim, Leimen und Sandhausen an. Auch das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium nahm an dem Projekt teil. Im Zeitraum vom 19. April bis zum 15. Mai 2021 erhielten die Schüler der Klasse 9c des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums einen kostenlosen Zugang zu der digitalen Ausgabe der RNZ und nahmen am Schreibwettbewerb der Sparkasse Heidelberg teil.

Ziel des Projekts ist es, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Medium Tageszeitung zu geben, aber auch durch praktische Aufgaben und theoretische Erklärungen das Thema Medienkompetenz zu vermitteln. Durch den Schreibwettbewerb der Sparkasse Heidelberg erhalten die Schüler neben dem Erwerb von Lesekompetenz auch die Gelegenheit, selbst journalistisch tätig zu werden und ihre Schreibkompetenz zu entwickeln. Begleitet wurde das Projekt von der Agentur Promedia Maassen, die den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern entsprechend didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial und eine Kursbegleitung durch ihre Medienpädagogen zur Verfügung stellte.

Im Unterricht lernten die Schülerinnen und Schüler Methoden zur Erschließung von Zeitungstexten kennen und bekamen Hilfen, sich beim Lesen in der RNZ zu orientieren. So wurde ihnen mit Hilfe des Schülerarbeitsheftes gezeigt, wie Zeitungsartikel aufgebaut sind, welche Ressorts es gibt und inwiefern sich digitale Ausgaben von Printausgaben unterscheiden.

Einen weiteren großen Baustein im Rahmen der Unterrichtseinheit nahmen die journalistischen Darstellungsformen ein. Die Schülerinnen und Schüler lernten zum Beispiel, was eine Nachricht und was ein Bericht ist, wie sie sich von einer Reportage unterscheiden und welche Merkmale ein Kommentar hat.

Die tägliche Zeitungslektüre zeigte aber auch, dass es gar nicht immer so einfach ist, diese theoretischen Darstellungsformen in der Wirklichkeit in Reinform vorzufinden. Besonderen Spaß machte es den Schülerinnen und Schülern, während des Unterrichts in der Zeitung schmökern zu dürfen – auch wenn aufgrund der Pandemie die Zeitung nur digital zur Verfügung gestellt wurde. In Zeiten des Wechselunterrichts war aber gerade dies eine tolle Möglichkeit, auch den daheim unterrichteten Schülerinnen und Schülern ein Leseangebot zu machen.

Damit dies alles aber nicht nur theoretisch blieb, lud die Klasse 9c und ihr Deutschlehrer Andreas Steckbauer die Gerichtskorrespondentin Sarah Maria Brech von der französischen Nachrichtenagentur AFP am 6. Mai 2021 in den Unterricht ein. Die ehemalige Redakteurin des Wissenschaftsressorts der „Welt“ und des „Hamburger Abendblattes“ berichtete den Schülerinnen und Schülern anschaulich, wie Journalisten arbeiten und wie man einen Zeitungsartikel schreibt.

In der letzten Phase der Unterrichtseinheit wurden die Schülerinnen und Schüler dann selbst journalistisch tätig. Sie interviewten Personen aus ihrem Umfeld oder schrieben spannende Reportagen zu Themen, die sie sich selbst aussuchten.

Ihr Deutschlehrer war begeistert von der Auswahl der Themen: „Die Schüler haben sich mit Themen aus ihrer Lebenswirklichkeit und ihrem persönlichen Umfeld beschäftigt. Einige interviewten ihre Großeltern zum Fall der Mauer oder zur Flucht aus Oberschlesien, andere schrieben über den landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern oder die Arbeit in der Apotheke zu Corona-Zeiten. Einer Schülerin aus der Journalismus-AG gelang es, den Mannheimer-Entertainer Naro zu interviewen, was eine umfassendere Recherche erforderte. Bei fast jedem Artikel, den die Schülerinnen und Schüler schrieben, habe ich neue Einblicke erlebt. Insofern hat dieses Projekt auch mich bereichert.“

Schulleiter Thomas Becker sieht in der Teilnahme an diesem Projekt einen großen Gewinn: „Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Gelegenheit, ihre Medienkompetenz zu stärken und hinterfragen die Medien. Gerade dadurch, dass die Schülerinnen und Schüler selbständig journalistisch tätig werden, lernen sie, wie wertvoll gute Recherche ist. Die Schreibprodukte zeigen, dass sich die Schülerinnen und Schüler Themen gewählt haben, die sie interessieren, und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt haben, die sie auch im zwischenmenschlichen Bereich bereichern. Das RNZ-Projekt passt daher hervorragend zu der journalistischen Ausrichtung, die wir im Laufe der kommenden Jahre noch weiter ausbauen werden.“

 

Text: Andreas Steckbauer